Günstig was Gutes auf die Ohren – KLIM Pulse Testbericht

Ich bin jemand, der ohne schlechtes Gewissen über 500€ für speziell angepasste InEar Kopfhörer ausgibt. Trotzdem habe ich mich auch mal an das Low-Price Segment herangewagt und wurde überrascht. Pulse von KLIM ist meine neue Empfehlung, wenn im Bekanntenkreis mal wieder nach günstigen InEar Kopfhörern gefragt wird, die auch noch gut klingen sollen!

KLIM ist eine Marke, die sich auf die Produktion und den Vertrieb von Gaming-Zubehör spezialisiert hat. Der Hauptsitz ist in Hong Kong, aber es gibt Kundensupport und Vertrieb in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Kanada und in den USA. Aufmerksam wurde ich auf KLIM durch einen befreundeten Blogger, der mir eine KLIM Gaming-Tastatur empfahl. Nach kurzem Kontakt mit dem Kundenservice bekamen wir auch schon einige Produkte zum Testen und – um klein anzufangen – geht es mit den KLIM Pulse Funkkopfhörern los!

Design

Die Funkkopfhörer sind über ein Kabel miteinander verbunden, was am Nacken entlang geführt wird. Durch die Form der Hörer können sie in die Ohrmuschel eingehakt werden und fallen so auch beim Sport nicht heraus. Die Fernbedienung mit LED Statusanzeige auf der rechten Seite wirkt durch ihr eckiges Design etwas klobig, ist aber kaum größer als die Fernbedienung von Beats X oder Sony WI-C300. Anders als z.B. bei den Sony WI-C300 gibt es hier in der Mitte des Kabels kein nerviges Gegengewicht, das einem die Hörer aus den Ohren zieht. Auf beiden Hörern ist das KLIM Logo zu sehen. Die Außenseite der Hörer ist magnetisch und man kann sich den Funkkopfhörer so auch einfach um den Hals hängen.

Software

iOS Integration

Hier wurde ich zum ersten Mal stutzig. Die Kopfhörer nutzen Bluetooth 4.1, können mit 2 Geräten gleichzeitig verbunden werden und geben sogar den Akkustand an iOS weiter. Sie funktionieren natürlich auch genauso mit Android, nur ist mir da keine Übersicht über den Ladezustand angeschlossener Geräte bekannt. Nachtrag von André Hahn: Anscheinend geht sowas auch bei Android. Yay. Beim Ein- und Ausschalten sagt eine Stimme “Power On” oder “Power Off” und informiert mit “Connected/Disconnected” über die Verbindung. Auch wenn der Akku fast leer ist, hört man “Battery low”.

Lieferumfang

In der Box gibt es neben einer Hygieneerklärung, Micro-USB-Ladekabel und KLIM Aufklebern auch noch 12(!) InEar Aufsätze aus Silikon und Memory Foam. Da sollte wirklich für jeden etwas dabei sein.

Bedienung

Das Pairing ist verhältnismäßig einfach: Man drückt für 7 Sekunden die Power Taste, die LED blinkt abwechselnd rot und blau und man kann ein Gerät verbinden. Zum Ein- und Ausschalten hält man die Power Taste für ca 5 Sekunden gedrückt. Die Power Taste kann aber noch mehr: Sie steuert Play/Pause, Siri/Google Assistant, Anruf annehmen/beenden/ablehnen und Wahlwiederholung. Aber wer telefoniert heute schon noch? Die Lautstärke wird über die +/- Tasten gesteuert und es gibt sogar eine Taste, mit der man die Kamera auslösen kann. Sehr praktisch als Remote Selbstauslöser.

Klang

Kommen wir zum Grund, warum ihr diesen Test lesen solltet: Marius versucht Ton in Worte zu fassen: Es gibt klare Höhen, einen sehr deutlichen Bass und auch bei voller Lautstärke verzerrt und knackt nichts. Dies ist für Funkkopfhörer (nicht nur in dieser Preisklasse) absolut beeindruckend und bis auf die Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche sind diese Kopfhörer klanglich mit meinen InEar StageDiver SD-1 vergleichbar!

Mikrofon

Hier gibt es dann den ersten Abstrich: Das Mikrofon kann man zwar zum Telefonieren nutzen, aber man klingt sehr weit weg und verrauscht.

Akkulaufzeit

KLIM sagt, der Akku reicht für ca. 6 Stunden Musikhören. Im täglichen Gebrauch kam ich auf ca. 5 Stunden und dann wurde die Musikwiedergabe alle 20 Sekunden mit der gesprochenen Info “Battery low” unterbrochen. Ab da sollte man aufladen. 10 Minuten am Ladegerät reichen schon für ca. 20%.

Preis und Verfügbarkeit

Die KLIM Pulse Funkkopfhörer gibt es in den Farben Schwarz und Grün und sie kosten nur 29.90€. Außerdem gibt es auf die Kopfhörer 2 Jahre Garantie.

Fazit

Für diesen unschlagbaren Preis und guten Sound gibt es eigentlich keine Ausrede für schlechtere Kopfhörer. Ich hatte die Kopfhörer jetzt für knapp 2 Wochen täglich im Einsatz und bin sehr zufrieden, was man hier für kleines Geld bekommt. Gerade bei Kopfhörern und Klang tue ich mich sehr schwer, Bestnoten zu vergeben, aber die Pulse Kopfhörer könnten auch problemlos in anderen Preisklassen herausragen. Wie eingangs beschrieben sind die KLIM Pulse meine neue Empfehlung für günstige Funk InEar Kopfhörer für den Bekanntenkreis.

Blogger und Podcaster, Gründer von NerdZoom Media. Mag Linux, Apple und bereist gerne die Welt.

7 comments On Günstig was Gutes auf die Ohren – KLIM Pulse Testbericht

  • Da sie gerade bei Amazon für knapp 20€ zu haben waren, hab ich mir auch mal einen Satz gegönnt.
    Ich denke, ich werde sie vor allem an meinem Notebook benutzen. Für mein Smartphone habe ich komplett drahtlose In-Ears, die ich aber nicht ständig zwischen mehreren Geräten umkoppeln will. Ein günstiger Satz zusätzlicher Kopfhörer bietet sich daher eher an.

    Eine Sache stört mich beim Verwenden der Pulse an einem Android-Gerät: Damit die Kamera-Taste funktioniert, muss in den Bluetooth-Einstellungen die Nutzung des Headsets als Eingabegerät aktiviert werden. Standardmäßig deaktiviert das allerdings die Bildschirmtastatur. Will man diese weiterhin nutzen, muss man in den Einstellungen für die physische Tastatur erst explizit das Anzeigen der Bildschirmtastatur aktivieren. Unter Android 9 erhält man eine Popup-Benachrichtigung beim Anschließen eines neuen Eingabegeräts, das einen direkt zur richtigen Seite in den Einstellungen führt, so dass man nur noch einen Button drücken muss, damit die Tastatur weiterhin angezeigt wird. Ansonsten ist die Einstellung leider nur schwer zu finden und falls das Popup nicht auftaucht oder man es vorschnell wegwischt steht man erst mal doof da. Insgesamt leider etwas unpraktisch.

    Vielleicht hilft dieser Kommentar ja jemandem, der sich schon wunderte, warum die Tastatur auf einmal nicht mehr angezeigt wird.

  • Danke für die Empfehlung, ich habe für mich und meine Frau zwei Exemplare bei Amazon für je 20 Euro abgegriffen.

    Kurz und bündig: Ich kann alle Aussagen aus dem Testbericht nur bestätigen. Für das Geld bekommt man sehr viel geboten. Ich höre unterwegs hauptsächlich Podcasts, ab und an etwas Musik (überwiegend Metal). Bei beiden Einsatzzwecken machen die KLIM Pulse eine gute Figur.

    Besonders positiv hevorheben möchte ich den Tragekomfort. Ich habe sehr kleine Ohrlöcher und schon bei vielen In-Ears Probleme gehabt, diese über einen längeren Zeitraum komfortabel zu tragen. KLIM legt aber so viele Aufsätze aus verschiedenen Materialien bei, dass sogar für mich passende Aufsätze dabei sind.

  • Hallo, habe mir nach dem Lesen des Testberichte die Kopfhörer gekauft und direkt wieder zurück geschickt. Es war ein Rauschen im Hintergrund zu hören und die Dinger sehen einfach nur hässlich aus. Einzig gut ist die Funktion für Umschalten und lauter und leiser Regeln des Tons. Sonst ist das einfach die reinste China Billigware.

    • Interessant dann kam bei dir wohl ein defektes Gerät an. „Reinste China Billigware“ kann ich so nicht bestätigen, hast du schon Ersatz bekommen? Es würde mich interessieren wie du die Kopfhörer findest 🙂

  • So ein Rauschen habe ich bereits häufiger bei Billo-Kopfhörern mitbekommen. Nämlich dann, wenn gerade kein Ton übertragen wird. Mir haben die Kopfhörer überhaupt nicht gefallen. Auch nicht für 30 Euro. Von Musikgenuß unterwegs, kann hier leider keine Rede sein.

  • Kein Rauschen, etwas besserer Sound, sehen besser aus, kein nerviges Kabel bei denselben Funktionen: https://www.amazon.de/gp/product/B07MCGZK3B/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?ie=UTF8&psc=1

    • Ich hab schon seit mehr als einem Jahr den Vorgänger von Ankers Tochtermarke Zolo im Einsatz:
      https://www.amazon.de/dp/B07GKHYVM8/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_U_iSAODb20FYAWQ

      Ich finde die im Allgemeinen ziemlich gut, allerdings gibt es 2 Dinge, die mich bei denen stören und die anscheinend auch bei den Anker Soundcore Liberty nicht behoben wurden: 1. verwendet das Ladecase noch Micro-USB. Will ich in 2019 nicht mehr sehen, macht gefälligst USB C rein. 2. verwenden die Kopfhörer keine Touch-Bedienung, sondern echte Tasten. Das Klicken nervt und man drückt sich die Dinger dabei nur unnötig tiefer ins Ohr.

      Natürlich funktioniert die Nutzung an mehr als einem Gerät da auch nicht so gut wie bei den AirPods, aber das weiß man bei den Dingern ja vorher und ist man ja auch nicht anders gewohnt.

      Wenn bei mir neue fällig werden, werde ich mich auch mal bei Google umsehen. Ich hätte gerne was mit besserer Unterstützung für Google Assistant. Vielleicht bringt Google ja bis dahin was ohne Strippe raus.

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